Erfahrungsbericht – Das Leben in einer anderen Kultur

Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst in Chachapoyas/Peru
Ein Kurzbericht von Martina Heim.

Im August 2010 machte ich mich mit einem weiteren Freiwilligen auf den Weg nach Chachapoyas/Peru. Für ein Jahr lebte ich in dieser, für mich neuen Kultur. Natürlich war der Anfang nicht einfach. Unbekannte Menschen, eine andere Sprache, andere Essgewohnheiten… – eben eine neue Kultur. Die gewohnte Umgebung in Deutschland für ein Jahr hinter sich zu lassen ist kein einfacher Schritt.

In den nächsten Zeilen möchte ich einen kleinen Einblick über meinen Freiwilligendienst geben.

. Meine Hauptaufgabe in Chachapoyas war die Betreuung von jungen Menschen, die im Internat von der Alianza leben. Dort wohnen Jugendliche im Alter zwischen 17 und 21 Jahren. Diese Jugendliche stammen aus den umliegende Dörfern, die ohne das Stipendium der Alianza nicht in Chachapoyas an der Universität oder am Institut studieren könnten. Wir haben zusammen unglaublich viel gelacht, aber auch ihre zum Teil harten Lebensgeschichten machten mich oft sehr nachdenklich. In diesem einem Jahr lernte ich 11 Jugendliche kennen, die für ihre Träume kämpfen und für mich wie eine Familie waren.
Zudem half ich in der Kinderspeisung von Chachapoyas mit. Dort bekommen Schüler (Bereich Grundschule) jeden Tag ein warmes Essen und eine warme Milch. Und natürlich gab es auch noch die vielen Projekte von der Alianza – wo immer Hilfe gebraucht wird. Wir sind gemeinsam auf Dörfer gefahren, haben uns die Lage vor Ort angeschaut und überlegt, ob das Projekt verwirklicht werden kann. Aber auch der Kontakt zu Deutschland, die Brücke zu schlagen, war immer ein wichtiger Bereich.
Auch das einfache Leben auf den Dörfern lernte ich bei meinen vielen verschiedenen mehrtägigen Dorftouren kennen. Oft war ich mit einer Religionslehrerin aus Chachapoyas unterwegs. Wir haben Kindergärten und Schulen besucht und kleine religiöse Einheiten mit den Kindern gemacht. Diese Einfachheit auf dem Dorf hat mich sehr geprägt – vor allem das Leben ohne Strom oder/und ohne fließendes Wasser.

Ein sehr eindrucksvolles Jahr mit vielen schönen und intensiven Erfahrungen, aber auch mit Rückschlägen ist im August zu Ende gegangen. Zum Schluss kann ich sagen, dass ich eine zweite Heimat gefunden habe. Ich habe eine neue Kultur und viele unglaublich beeindruckende Menschen kennen lernen dürfen. Für die Chance, ein Jahr in Chachapoyas leben zu können, bin ich sehr dankbar.

Martina Heim

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