Ganz Peru freut sich über ihren Papst Leo VIX.

Der aus den USA stammende ehemalige Bischof der nordperuanischen Diözese Chiclayo, Prevost hat als Missionar und Bischof mehr als zwei Jahrzehnte in Peru gewirkt. Er ist seit 2015 im Besitz der peruanischen Staatsbürgerschaft.

Prevost stammt aus einer katholischen Familie mit französischen, italienischen, spanischen und kreolischen Wurzeln. Sein Vater war Schulleiter und seine Mutter Bibliothekarin. Er hat zwei ältere Brüder, die ebenfalls in der katholischen Kirche aktiv waren. Prevost besuchte ein katholisches High-School-Seminar und studierte Mathematik und Philosophie an der Villanova University.

1977 trat er der Ordensgemeinschaft der Augustiner bei und legte 1981 die ewige Profess ab. Er studierte Theologie an der Catholic Theological Union in Chicago und wurde 1982 zum Priester geweiht.

Erste Jahre in Peru
Prevost erhielt 1984 seine Approbation und wurde 1985 in die Augustinermission in Chulucanas, Piura (Peru) entsandt. 1987 verteidigte er seine Doktorarbeit und wurde Direktor für Berufungen und Missionsdirektor der Augustinerprovinz „Mutter vom Guten Rat“ in Illinois (USA).

Seelsorger, Ausbilder und Professor – in Trujillo/Peru
1988 kehrte er nach Peru zurück und leitete das Ausbildungsprojekt für Augustiner-Aspiranten in Trujillo. Er war Prior der Gemeinschaft, Ausbildungsleiter, Lehrer der Professen, Gerichtsvikar und Professor für Kirchenrecht, Patristik und Moral. Zudem betreute er zwei Pfarreien.

Führungsverantwortung im Augustinerorden
1999 wurde er zum Provinzialoberen der Augustinerprovinz in Chicago gewählt und 2001 zum Generalprior des Augustinerordens. 2007 wurde er für eine zweite Amtszeit bestätigt. 2013 kehrte er nach Chicago zurück und übernahm verschiedene Leitungsfunktionen.

Die Zeit in Chiclayo (2014–2023)
Am 3. November 2014 ernannte Papst Franziskus ihn zum Titularbischof von Sufar und zum Apostolischen Administrator von Chiclayo, im Norden Perus. Die Bischofsweihe erhielt er am 12. Dezember 2014. Am 26. September 2015 wurde er zum Bischof von Chiclayo ernannt.

Bischof Robert Francis Prevost OSA mit den Teilnehmern des Priesterseminars in Chiclayo.

Seit dem Jahr 2020 wurde die theologische Ausbildung für Priester der Diözese Chachapoyas in Chiclayo durchgeführt.

Bischof Robert Francis Prevost OSA bei der Bischofsweihe von Bischof Humberto Tapia Díaz, am 22. April 2022 in Chachapoyas/Peru. / (C) Foto Radio Horizonte, Chachapoyas

Am 13. Juli 2019 wurde er Mitglied der Kongregation für den Klerus und am 21. November 2020 Mitglied der Kongregation für die Bischöfe. Vom 15. April 2020 bis zum 26. Mai 2021 war er zusätzlich Apostolischer Administrator von Callao (nördlich von Lima).

Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe und Kardinalserhebung
Am 30. Januar 2023 ernannte ihn Papst Franziskus zum Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe und Präsidenten der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika. Im Konsistorium vom 30. September 2023 wurde er zum Kardinaldiakon erhoben. Am 6. Februar 2025 wurde er zum Kardinalbischof des suburbikarischen Bistums Albano ernannt.

2024 leitete Prevost eine kanonische Voruntersuchung wegen Missbrauchsvorwürfen gegen zwei Priester der Diözese Chiclayo ein. Die Ergebnisse wurden an das Dikasterium für die Glaubenslehre weitergeleitet, das eine unzureichende Beweislage feststellte.

Prevost kritisierte mehrfach die Regierung Trump und zeigte in seinen Beiträgen Sympathien für Flüchtlinge und George Floyd. 2024 betonte er in einem Interview, dass ein Bischof bescheiden sein und den Menschen nahe stehen solle. Er unterstützt das synodale Prinzip und betonte in seiner ersten Ansprache als Papst die Bedeutung einer synodalen Kirche, die Brücken baut und offen für alle ist.

Am 8. Mai 2025 wurde Prevost zum Papst gewählt und nahm den Namen Leo XIV. an. In seiner ersten Ansprache rief er zum Brückenbauen und Frieden auf. Er setzt sich für entschiedenes Handeln gegen den Klimawandel ein und betont die Rolle der nationalen Bischofskonferenzen bei der Auslegung kirchlicher Richtlinien.

Die Neue Zürcher Zeitung beschrieb ihn als pragmatischen Vermittler zwischen den Welten des amerikanischen Katholizismus. Aufgrund seiner vielfältigen Herkunft und seiner Tätigkeiten in den USA, Peru und Rom wird er als Kosmopolit bezeichnet. Evelyn Finger von Zeit Online nannte ihn „so liberal, dass kaum ein Vatikanist glaubte, das Kardinalskollegium könnte sich auf einen wie ihn einigen“.

Sein bischöflicher Wahlspruch lautet „In jenem einen (Christus) sind wir eins“, entnommen aus einer Predigt des hl. Augustinus.

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