Dankgottesdienst der Rückkehrer aus dem Freiwilligendienst

Nun endlich konnte in der Dunninger Martinuskirche der Dankgottesdienst für die Heimkehrer aus dem Freiwilligendienst gefeiert werden. Aufgrund der Corona Krise mussten die drei jungen Frauen, Sophie Zehnder aus Ergenzingen, Leonie Möhler aus Berlichingen und Alice Schneider aus Seedorf, ihren Dienst schon nach 8 Monaten vorzeitig beenden.  Und so wurde das Thema des Gottesdienstes gewählt: „Was trägt, wenn alles schwankt! Was geht, wenn es so nicht weitergeht!“

Die Rückkehrerinnen aus ihrem Freiwilligendienst in Chachapoyas (von rechts) Leonie Moehler, Sophie Zehnder und aus Manila Alice Schneider.

Pfarrer Barth lud die drei Freiwilligen ein, anstelle der Predigt von ihren Erfahrungen zu berichten.

Aus der Partnerschaftsgemeinde Chachapoyas, Peru, zurückgekehrt waren Leonie Möhler und Sophie Zehnder. Sie erzählten zunächst von Ihren Aufgaben dort. Diese ihre Arbeit umfasste sehr viele unterschiedliche Bereiche: Bei Ihren Aufgaben im Kinder- und Jugendrechtsbüro, dem Alianza eigenen Internat, im Altenheim oder dem bischöflichen Schulamt konnten sie viele Einblicke in die peruanische Kultur und die Lebensumstände gewinnen.Auch wenn es anfangs wegen der Sprache noch einige Schwierigkeiten gab, die Offenheit der Menschen überbrückte alles. Es war für beide Seiten eine Freude und Bereicherung. Das jähe Ende durch die Einschränkungen wegen Corona kam dann im März, es gab ein striktes Ausgehverbot und schließlich die Heimkehr durch die Rückkehraktion der Bundesregierung. Da war nicht viel Zeit und Gelegenheit, sich von allen liebgewonnenen Freunden zu verabschieden, aber doch auch Erleichterung, als sie wieder heil zu ihren Familien zurückgekommen waren.

Ähnliches geschah in Manila auf den Philippinen wie Alice Schneider berichtete. Zwar schwankte dort tatsächlich mal die Erde bei einem kleinen Erdbeben mit einem Ascheregen eines Vulkans. Doch dann hat die Pandemie sprichwörtlich alles zum Einstürzen gebracht. Zunächst schlossen die Schulen, auch die Vorschule, in der sie den Kinder in Tagalog und Englisch das Alphabet und Zahlen, Formen und Farben beibrachte; und dann verging gerade eine Woche, bis die junge Frau im Flugzeug saß und nach Hause gebracht wurde. Zeit zum Abschiednehmen blieb da kaum. Zurück ließ sie die vielen armen Menschen, die ohne Arbeit und Geld bei strenger Ausgangssperre in den Slums leben müssen, und die sie lieb gewonnen hatte, da diese sie doch sehr freundlich aufgenommen und hilfsbereit unterstützt hatten. Besonders vermisst sie die herzlichen Kinder, die sie so oft begleitet haben.

Für alle drei jungen Frauen gilt: Trotz dieses vorzeitigen Abbruchs Ihres Freiwilligendienstes können sie auf eine intensive und erlebnisreiche Zeit zurückblicken; es ist immer etwas Besonderes, neue Kulturen mit ihren Menschen und neue Orte kennenzulernen, das erweitert den Horizont. In dieser besonderen Situation kommt eine weitere Erfahrung hinzu, nicht alles im Leben ist planbar und Sicherheit ist oft eine Illusion.

Von der Band Mosaik wurde der Gottesdienst musikalisch gestaltet, diesmal ohne Gemeindegesang, was viele schmerzlich vermissten.

Hingewiesen wurde auch auf die große Not der Bevölkerung in Peru und der aktuellen und anstehenden Hilfsaktionen zu Nahrungsmittelpaketen für über 1500 Familien. Dabei wurde um weitere Spenden für die Notleidenden gebeten.

Ein Bericht von Isolde Hafner-Berg

 

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