Eine-Welt-Camp 2012

Bei Afrikanern, Latinos und Asiaten

Begeisterte Kinder beim „Eine-Welt-Camp“ (Ende August 2012)

Über das Kinderferienprogramm Dunningen-Eschbronn wurde von Alianza e.V. und dem Ibichhofteam der Kirchengemeinden auf dem Ibichhof im Simonswälder Tal nach Afrika, Lateinamerika und Asien eingeladen. Eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen hat sich gemeinsam mit jungen Erwachsenen für fünf Tage auf dem Schwarzwaldhof in ganz unterschiedlicher Weise dem Thema „Eine-Welt“ genähert. Was am vergangenen Sonntag mit einer kurzen Einführung zur eigenen Gruppengeographie und einer Nachtwanderung mit „Gruselfaktor“ begann, wurde von allen begeistert aufgenommen.

Der Montagmorgen begann mit dem Weltspiel, bei dem globale Zusammenhänge zur Bevölkerung, dem Energieverbrauch und der Verteilung von Reichtum und Gütern spielerisch thematisiert wurden. Mit viel Witz und Kreativität konnten sich die Teilnehmer anschließend in praktischen Dingen üben, welche andernorts auf der Welt unter einfachen Verhältnissen gefragt sind: barfuss einen Eimer Wasser auf dem Kopf zu transportieren, über einer selbstgebauten Feuerstelle zu kochen oder sich mit Händen und Füßen verständlich zu machen. Das Spiel endete im „Geburtskanal“: die Kinder krochen durch einen dunklen Tunnel ins Freie und wurden dann per Losverfahren entweder Asiaten, Afrikaner, Lateinamerikaner, Europäer oder Nordamerikaner.

Sie beschäftigten sich mit Ihrer neuen Herkunft sehr intensiv, was in einem unterschiedlichen Mittagessen gipfelte. Küchenchef Felix Haas zauberte mit seinem Team jeweils vier eigene Menüs in der Küche: die Europäer bekamen ein mehrgängiges Menü mit Suppe, SchniPoSa und Nachtisch, die Lateinamerikaner einen Kartoffel-Bohnen-Eintopf, die Asiaten Reisbrei und die Afrikaner Hirsebrei. Damit wurden ungerechte Verhältnisse und der ausgeprägte Wohlstand der kleine Gruppe von Europäern und Nordamerikanern im Verhältnis zu den großen anderen Gruppen am eigenen Leib erfahrbar gemacht. Am Dienstag konnten die Teilnehmer sich verschiedene Workshops aussuchen. Es wurden afrikanische Stühle geschnitzt, Trommeln und Regenmacher gebaut, Windräder aus PET-Flaschen gebastelt, Freundschaftsbänder geknüpft oder Pois geschwungen und artistische Darbietungen eingeübt. Im Chor studierten die Teilnehmer viele internationale Lieder ein und eine tatkräftige Gruppe fällte sogar einen Baum, um auf einem kleinen Felsen unterhalb des Ibichhofs ein Kreuz aufzustellen. Am nächsten Tag ging es nach Freiburg, wo bei einem Stationslauf zum konsumkritischen Einkaufen das Thema „Ein-Welt“ noch einmal vertiefend aufgegriffen wurde. Dabei erfuhren die Kinder und Jugendlichen, wie man sich selbst für eine Verbesserung der Situation von Menschen in schwierigen Verhältnissen einsetzen kann. Gestärkt durch ein leckeres Mittagsvesper kam es in der Freiburger Fußgängerzone dann zum Auftritt der Straßenmusikanten. Die Gruppe konnte Zuhörer und Passanten mit einstudierten Liedern und kurzen Darbietungen bestens unterhalten. Der Erlös dieser Aktion wird Projekten des Vereins Alianza e.V. in Peru zugute kommen. Der Rückfahrt und dem schweißtreibendem Aufstieg zurück zum Ibichhof schloss sich eine ausgiebige Wasserschlacht an, bevor der letzte Abend mit einer bunten Reise um die Welt endete und sich die Teilnehmer müde ihrem Schlaf ergaben. Am Donnerstag wurde auf dem Hof ein Abholfest für die Eltern vorbereitet, die nach dem Mittagessen mit Kaffee und Kuchen gemeinsam begrüßt werden konnten. In der Kapelle des Ibichhofs, in der immer wieder kurze Impulse, aber auch ein Gottesdienst mit Pfarrer Balembo aus dem Kongo geboten waren, wurde die Schar der Eltern und Geschwister musikalisch verabschiedet. Besonders gedankt wurde an dieser Stelle den zahlreiche Teamern, die selbst auch z.T. interessante Auslandserfahrungen in Afrika oder Lateinamerika gesammelt und prima ins Camp eingebracht hatten. So mancher Teilnehmer hätte gerne noch einen Tag daran gehängt.

Interaktives Gruppenbild 1

Interaktives Gruppenbild 2

Ein fotografischer Rückblick

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