Unsere Partnerschaft – eine Leidenschaft seit 1980
Die Alianza Partnerschaft zwischen Dunningen, Seedorf und Lackendorf mit der Diözese Chachapoyas im nördlichen Hochland Perus, die nun schon auf 34 Jahre ihres Bestehens zurückblicken kann, wurde vom damaligen Pfarrer von Dunningen Josef M. Neuenhofer und dem ehemaligen Bischof Monsignore Antonio de Hornedo von Chachapoyas gegründet. Organisiert und getragen wird diese Partnerschaft vom AGC (ehemals: GMA), dem Alianza Gremium für Chachapoyas, einem gemeinsamen Ausschuss der drei Kirchengemeinden, sowie dem Verein Alianza e.V. und auf der anderen, der peruanischen Seite dem Alianza Consejo in der Partnerschaftsgemeinde Chachapoyas. Als Ansprechpartner vor Ort steht der Partnerschaft auch Andreas Haag aus Seedorf zur Verfügung, der in Chachapoyas mit seiner Familie lebt und dort für die Alianza arbeitet.
Leitgedanken der Alianza Partnerschaft sind die Sensibilisierung für die gegenseitigen Bedürfnisse, persönlicher Austausch, Nachhaltigkeit und Solidarität, Hilfe zur Selbsthilfe und sich für die „Eine Welt“ einsetzen. Unterstützung für die verschiedenen Projekte kommt aus der Bevölkerung in Form von regelmäßigen Spenden und durch diverse Aktionen. Die Palette der Aktionen reicht von musikalischen über humoristische Aufführungen, Bildpräsentationen oder Fastenessen und Verkauf von Waren aus dem Fairen Handel bis hin zu Partnerschaftsgottesdiensten und den Sammlungen der Sternsinger. Im Rahmen dieser Partnerschaft war auch der Tonkünstler Raúl Castro mehrmals vor Ort, er hat die Figuren im Kloster Heiligenbronn geschaffen. Eine der bekanntesten Aktionen ist der Bazar, der alle zwei Jahre am Patroziniumsfest St. Martin in Dunningen stattfindet, dieses Jahr wieder am 15./16. November. Am 26. Oktober diesen Jahres ist ein Zumba-Charity-Event geplant.
Zahlreiche Projekte in der Stadt Chachapoyas ebenso wie im Umland, also den Bergdörfern der Diözese, konnten in dieser Zeit erfolgreich verwirklicht werden, von denen hier nur ein paar Erwähnung finden können: Angefangen mit Gesundheitserziehung, Brückenbauten, der Versorgung einzelner Dörfer in den Anden mit Wasserleitungen, dem Aufbau einer Radiostation, über den Bau eines Internats für die Stipendiaten der Partnerschaft und deren Unterstützung bis hin zum Aufbau einer Ziegelei oder der Mittagsspeisung von Schulkindern gibt es eine große Bandbreite von gemeinsamen Unternehmungen. Während von deutscher Seite meist die Kosten von Materialien oder von Fachkräften übernommen wird, beteiligen sich die Peruaner durch den Einsatz ihrer persönlichen Arbeitskraft. Die Projekte werden vom Partner vor Ort vorgeschlagen und vom hiesigen Gremium begutachtet und je nach Bedeutung und Möglichkeit ausgewählt und unterstützt
Ein weiterer wichtiger Eckpfeiler dieser Partnerschaft ist der Weltkirchliche Freiwilligendienst in Zusammenarbeit mit dem BDKJ. Kontakte werden erst dann lebendig, wenn sich die Menschen begegnen. Bereits im Jahre 1983 ging mit Thomas Behlke der erste Jugendliche zu einem einjährigen freiwilligen Dienst in die Partnerschaftsdiözese. Inzwischen sind es schon mehr als 50 Freiwillige geworden, die diesen Dienst absolvierten. Junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren machen ein freiwilliges Jahr in Chachapoyas. Ihren Einsatz bringen sie in unterschiedlichen Projekten, wie in einzelnen Kirchengemeinden, in der Bildungs-, Jugend- und Sozialarbeit oder in Infrastruktur-, Gesundheits- oder Ökologieprogrammen. So lernen sie die andere Kultur kennen und die persönlichen Kontakte erfüllen die Partnerschaft mit besonders intensiven menschlichen Beziehungen.
Immer wieder berichten diese jungen Leute von der herzlichen Aufnahme, die sie durch die Menschen dort drüben erfahren. Auch in der ärmlichsten Hütte sind sie willkommen und werden mit offenen Armen empfangen.
Bereits seit drei Jahren gibt es nun in der Diözese Rottenburg-Stuttgart auch ein Reverseprogramm. Im September beginnt für die junge Peruanerin Sairita Ramirez Cruz aus Chachapoyas ihr freiwilliges soziales Jahr in den drei Kirchengemeinden Dunningen, Seedorf und Lackendorf der Seelsorgeeinheit Eschach-Neckar. Dabei wird sie u.a. die Arbeit im Kindergarten, in der Kinder- und Jugendpastorale und in der Tagespflege kennen lernen und unterstützen.
Dies ist ein weiterer Schritt zu einer gleichwertigen Partnerschaft, die vom gegenseitigen Geben und Nehmen geprägt ist und für jeden, der sich einbringt, eine Bereicherung ist.