Wasser und Me(e/h)r

Begeisterte Kinder beim „Eine-Welt-Camp“

Zum zweiten Mal konnte der Verein Alianza in Zusammenenarbeit mit dem Ibichhof-Team und der Kirchengemeinde auf den Ibichhof im Simonswälder Tal zum „Eine-Welt-Camp“ einladen.

Die über das Kinderferienprogramm Dunningen-Eschbronn ausgeschriebene Woche stand unter dem großen Thema „Wasser“, welchem sich rund 30 Kinder und Jugendliche in globalem Kontext auf unterschiedlichste Weise näherten.

Nach der Anreise am Montagmittag mit anschließendem Erkunden des wunderschönen alten Schwarzwaldhofs gab es eine Sammlung von Gedanken und Ideen, welche die Teilnehmer selbst mit dem Thema Wasser assoziierten, wodurch schon die große Bedeutung, aber auch vielfältige Problematik zum Ausdruck kamen.

Sehr eindrücklich wurden diese am nächsten Morgen in einem Rollenspiel wieder aufgenommen, wobei die Kinder und Jugendlichen den durchschnittlichen Wasserbrauch im Alltag sowohl in europäischen, als auch in afrikanischen Ländern schätzen mussten.

Als besondere Aktion gab es eine Führung durch verschiedene Stationen der hofeigenen Wasserversorgung des Ibichhofs, welche von der Quelle im Berg bis in den Kochtopf führte.

In einem breitgefächerten Angebot an Workshops brachten sich die Eine-Welt-Camp-Teilnehmer mit sehr viel Elan, Kreativität und Motivation beim Wasserfilter bauen, Lagerfahne malen, Regenmacher- und Boote bauen, Wassermusizieren und vielem mehr ein. Anknüpfend an die Sommerwoche im letzten Jahr, als ein großes Holzkreuz unweit des Ibichhofs errichtet wurde, ziert nun auch noch eine schöne Holzbank die Lichtung. Wenn tagsüber das Licht brannte, hatte dies auf dem Eine-Welt-Camp auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun: In einem Workshop wurde ein Holz-Wasserrad mit Nabendynamo gebaut. Das (oberschlächtige) Wasserrad wurde im Ibichbach positioniert und versorgte tagelang eine Glühbirne mit Strom, wodurch abends noch für zusätzliche Helligkeit beim Essen und Singen um das Lagerfeuer gesorgt war.

Einen besonderen Eindruck hinterlassen hat das Küchenteam um Felix Haas, welches auf den Ibichhof mitreiste und den „Eine-Welt-Gedanken“ in außerordentlichem Maß umsetzte. So wurde schon beim Einkauf Wert auf regionale, saisonale und fair gehandelte Lebensmittel gelegt und sämtliche Gerichte, angefangen bei den Kässpätzle bis hin zum Frühstücksbrot, komplett selbst zubereitet.

Sehr zur Freude der Teilnehmer wurde daraus ein eigener Workshop, an dem ein gemeinsames Küchenteam „Chili sin carne“ zubereitete und dieses Rezept als Bewerbung für ein Kochbuch einschickte.

Auch für einzelne kleine Aktionen wie ein Waldspaziergang mit Führung, gemeinsames Musizieren oder besinnliche Abend- und Morgenimpulse waren die Kinder- und Jugendlichen stets leicht zu begeistern.

Am Donnerstag kamen sämtliche Wanderschuhe zum Einsatz, als ein gemeinsamer Ausflug zur historischen Ölmühle in Simonswald und anschließend (gestärkt von selbstgebackener Pizza und Zwiebelkuchen aus dem Backhaus) zum Zweribach-Wasserkraftwerk, welches zu den technischen Kulturdenkmalen in Baden-Württemberg gehört, anstand.

Wieder zurück auf dem Hof wurde ein schöner Gottesdienst mit dem ortsansässigen Pfarrer Frey gefeiert, währenddessen frecherweise die Lagerfahne geklaut wurde, welche jedoch wieder zurückerobert werden konnte…

Nach einem anstrengenden, aber ereignisreichen Tag, gab es dann als Highlight endlich das lang ersehnte „Pachamanca“, ein traditionell peruanisches Gericht, wobei in diesem Fall Hähnchen- und Ziegenfleisch im „Erdofen“ (einem mit heißen Steinen gefüllten Erdloch) gegart wurde. Dieses besondere Geschmackserlebnis wurde mit einem netten Abend am Lagerfeuer und dem Abholfest mit den Eltern am letzten Tag abgerundet.

Fünf Tage lang konnten die Bewohner des Ibichhofs eine total harmonische, spannende und von gegenseitigem Respekt getragene Zeit miteinander verbringen, die allen Lust auf Mehr machte und viel zu schnell verging! Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer, Organisatoren, an alle Kinder, das gesamte Ibichhofteam und das beste Küchenteam der Welt!

Von Doro Storz