Partnerdiözese Chachapoyas in Peru muss sich dem Schicksal ergeben

Mit 2000 Lebensmittelpaketen will die ALIANZA die größte Not lindern.

In Peru ist die Pandemiesituation deutlich dramatischer als in den Medien berichtet – dies ergab eine Umfrage unter Pfarrern und Schwestern in der Diözese Chachapoyas.

Die Infektionszahlen in Peru weichen sehr von den regionalen Bedingungen ab: In den warmen Reisanbaugebieten wie Bagua Grande liegen sie deutlich über 30%. In Höhenlagen haben sich zwischen 10 und 15% der Bevölkerung infiziert. Bei der Letalität ist es im gleichen Verhältnis aber unter 10%.

Die Erzeugung von medizinischem Sauerstoff von staatlichen Stellen reicht nicht aus und die Preise auf dem Privatmarkt haben stark angezogen. Um den Angehörigen mit schwerem Krankheitsverlauf den notwendigen Sauerstoff und zusätzlich teure Medikamente zu ermöglichen, wird alles verkauft was sich zu Geld machen lässt. So verkauften Lehrer auch ihre Computer, andere haben sich verschuldet. Die Versorgung mit lebensnotwendigen Medikamenten ist längst nicht mehr überall gegeben und Schwerkranke aus den Dörfern werden in den Familien gepflegt, weil die staatlichen Krankenhäuser weder Betten noch genügend Personal haben.

Während in der Stadt traditionell Beerdigungen mit großer Prozession inzwischen pandemiebedingt untersagt sind, will auf den Dörfern niemand mit der mehrtägigen Totenwache unter Anwesenheit und Versorgung aller Freunde brechen. Mancherorts müssen Fahrer mit Mund-Nase-Schutz und Spuckschild auch allein Autofahren und andererseits unternimmt die Polizei nichts gegen Laienfußballturniere, weil sie der anwesenden Personenzahl nicht Herr werden.

Im kirchlichen Altersheim in Chachapoyas wird händeringend nach zusätzlichem Pflegepersonal gesucht, da sich alle Mitbewohner und die Schwestern angesteckt haben und es inzwischen drei Todesfälle gab.

Impfung im Taxi: In den Städten Perus ist es möglich.

Impfung im Taxi: In den Städten Perus ist es möglich.

Die Impfungen laufen sehr langsam an. Der peruanische Staat hat die Bevölkerung über die Impfungen nicht richtig aufgeklärt und so verbreiten sich auch noch Verschwörungstheorien und sorgen für geringe Akzeptanz bei den aktuell Impfberechtigten über 60 Jahre.

In all dieser Not hilft die Partnerschaft „ALIANZA“ und organisiert gerade die vierte Coronahilfe mit 2000 Lebensmittelpaketen. Der genaue Bedarf wurde in einer Online-Abfrage in allen Pfarreien ermittelt. Die Pfarreien führen Listen der hilfsbedürftigsten Familien und können so sehr genau einschätzen, welchen Bedarf es vor Ort gibt. Über das kirchliche Netzwerk werden die ärmsten Familien unterstützt und so für 3-4 Wochen mit Lebensmittel versorgt.  Das Geld für die Lebensmittelpakete wird direkt an die Pfarreien der Diözese überwiesen, diese Kaufen die Lebensmittel und verteilen diese in Säcke verpackt an die ärmsten Familien ihrer Pfarrei auch bis in entlegene Dörfer. Oft helfen Freiwillige oder auch Polizisten oder das Militär bei der Verteilung.  Ein typischer Nahrungsmittelkorb enthält 6 kg Reis, 0,5 Liter medizinischer Alkohol, Suppengemüse, Zucker, 4 Liter Milch, ein halbes Paket Nudeln, Haferflocken oder Bananenmehl, 6 Dosen Tunfisch, Waschmittel, Seife. Die genaue Zusammenstellung wird den lokalen Begebenheiten angepasst. 

Helfen auch Sie mit, diese extreme Ausnahmesituation der ärmsten Familien der Diözese Chachapoyas zu lindern. Die Bankverbindung finden sie hier. Vielen Dank!

 

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