Jahresbericht 2012

Liebe Vereinsmitglieder, Freunde und Gönner,

wir möchten Sie mit diesem Rundbrief wieder über unsere Aktivitäten im vergangenen Vereinsjahr informieren. Ganz aktuell arbeitet unserer Vorstandschaft an einem Projekt zu Förderung des ländlichen Raums (Großprojekt) und zwei Kleinprojekten zum Ausbau eines Internats und einer Schule. Da gerade in Peru Ferien sind, können wir ganz konkrete Schritte erst in den nächsten Wochen nennen. Mehr dazu im nächsten Rundbrief.

Der peruanische Staat ändert Rahmenparameter die uns direkt betreffen – oder – nichts ist so beständig wie der Wandel! Nachdem ich noch im vergangen Rundbrief mitgeteilt habe, dass „der Fokus unserer Arbeit wohl für die nächste Zeit bei Trinkwasserprojekten liegen wird“ – muss ich das auf Grund aktueller Entwicklungen schon in Frage stellen. Wir haben die Information und Hintergründe zu diesem Thema auf der Rückseite des Rundbriefes dargestellt.

Die neue Webseite ist „Online“ und wird nach und nach ergänzt. Unter https://www.alianza.de erfahren Sie aktuelle Themen und Hintergründe zur Partnerschaft. Ferner werden wir verstärkt Bilder einpflegen, damit Sie sich buchstäblich ein „besseres Bild“ von unseren Aktivitäten und Projekten machen können.

Im Sommer haben wir erstmals gemeinsam mit dem Ibichhof-Team und der Kirchengemeinde Dunningen ein „Eine-Welt-Camp“ veranstaltet. Mit ca. 25 Jugendlichen für 5 Tage auf dem Ibichhof: Was sich nach Stress anhört, war Spaß und entwickelte sich zu einem interessanten Miteinander, in dem Teilnehmer und „Teamer“ auf ihre Kosten kamen. Organisiert wurde das „Eine-Welt-Camp“ von Marianne Kammerer. Sie war es auch, die zahlreiche qualifizierte Teamer verpflichten konnte, die alles daran setzten, ein buntes und abwechslungsreiches, aber auch sehr lehrreiches Camp-Programm zusammenzustellen. So wurden afrikanische Trommeln und Holzsitze gebastelt, ein Wegkreuz errichtet, viel im Chor gesungen und Musik gemacht. Nicht zu vergessen: Die Ibichhof- und die Freiburg-Stadtrallye. Zweitere wurde als konsumkritischer Stationenlauf konzipiert: mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach und durch Freiburg. Dabei wurden Aufgaben gelöst – und Straßenmusik gemacht (Bild). Das Küchenteam um Felix Haas ließ keine Wünsche offen. Beim Nachtreffen Anfang November fiel die Bewertung von Teilnehmern und Teamern sehr positiv aus. Bilder und eine ausführliche Beschreibung des Eine-Welt-Camps sind auf unserer Homepage zu sehen.

Vielen herzlichen Dank für Ihre Spende!

Über die weitere Unterstützung durch Spenden oder Einsatz würden wir uns sehr freuen.

Frank Friedrich
(Vorsitzender)

 

Zusammenfassung unserer Projekte:

Vorbereitung Zusammenkunft mit Jorge & Diogenes am 27.02.2012

Aktuell gibt es nur eine konkrete Projektanfrage hinsichtlich einer Wasserversorgung von fünf Dörfern bei Mendoza. Dieses Projekt wurde bisher noch nicht an BENGO zur ersten Begutachtung weiter geleitet, da der Planungsstand noch zu ungenau ist und ggf. noch eine weitere und deutlich exaktere Studie notwendig ist.

Hinsichtlich der bevorstehenden Zusammenkunft hat man sich die Frage gestellt, wie die Zusammenarbeit auch bezüglich des Projektmanagements in Zukunft aussehen soll? Der Wunsch wäre es, eine Projektliste mit Anfragen vorliegen zu haben, aus der man dann entsprechend der Art der Projekte auswählen kann. Auf Grund von Ressourcenengpässen denkt man über denr Aufbau einer zweiten Person(ggf. in Teilzeit) nach. Interessant wäre es, wenn man diese Person ganzjährig über Projekte finanzieren könnte und diese Person sich dann ausschließlich um die Projektbetreuung bei Vor- und Nachbearbeitung kümmert.

Wir haben dann am Termin 27.02. der Besuchergruppe aus Chachapoyas zugehört und versucht die dortige Situation zu verstehen. Dennoch haben wir angesprochen, warum z. Bsp. der Projektantrag zum Schulbau in Vista Alegre nicht über die Alianza ONG in Chachapoyas eingereicht wurde. Der Fokus unserer Projekte sollte in Zukunft in erster Linie auf Wasserprojekte in armen Gegenden sich konzentrieren.

Bewerbung um einen Auslandseinsatz (Sabbatjahr)

Anfang des Jahres hatten wir eine konkrete Anfrage zu einem einjährigen Auslandsaufenthalt im Bereich der Betreuung von Personen mit Behinderungen in Chachapoyas. Auch ein Einsatz im Bereich Schülerspeisung war möglich. Nach diversen Gesprächen zwischen Marianne Kammerer und Frank Friedrich mit Kontaktpersonen in Chachapoyas schien ein Einsatz möglich. Leider hat die Bewerberin ihre Bewerbung kurz vor dem Vorstellungsgespräch zurückgezogen.

Neues Wasserprojekt in der Region Mendoza/La Jalca

Das Wasserprojekt wurde an BENGO weitergeleitet und sie signalisierten, dass es sich bei dem Wasserprojekt in der Region Mendoza um ein förderwürdiges Projekt handele. Andreas Haag beauftrag einen Sachverständigen mit der konkreten Ausarbeitung des Projekts, Auslegung und Vermessung der Trasse sowie Erstellung eines fundierten Kostenvoranschlags. Es gibt klare Vorgaben für eine zu gewährleistende Vorortbetreuung. Daher geht die Alianza zunächst in Vorleistung und stellt für die technisch Ausarbeitung des Projekts ca. 5.800 € zur Verfügung. Im Falle einer nicht Genehmigung durch den Förderpartner, würden diese Kosten zu Lasten der Alianza gehen. Im Falle einer Genehmigung, müsste die Alianza 25% dieser Kosten tragen. Der Antrag muss daher noch in diesem Jahr 2012 beim BMZ eingereicht werden, daher wurden die Aktivitäten beschleunigt. Im Juli wurde die Überweisung zur Ausarbeitung des Projektantrags überwiesen. Im Juli wurde der Ingenieur verpflichtet und ihm fehlten nur noch ein paar Tage bis zum Start der genauen Vermessungsarbeiten. Mehrere Wochen wäre er vor Ort gewesen und hätte danach über modernste Vermessungsgeräte (GPS) sagen können, wie der genaue Verlauf der Wasserleitungen sein wird, welchen Rohrdurchmesser die Leitungen haben, wo Druckminderungskammern installiert werden und wo das zentrale Wasserreservoir mit welchen Maßen entstehen wird. Eben alle notwendigen Daten, um ein gut geplantes Projekt beim BMZ (Bundesministerium für Wirtschaft und Zusammenarbeit) beantragen zu können.

Doch dann kam alles anders: In Chachapoyas traf man eher per Zufall einen Bürgermeister der Projektorte, der mitteilte, dass dieses Projekt jetzt beim peruanischen Staat beantragt wurde. Die Recherchen zu diesem Antrag ergaben, dass dieses Projekt gute Chancen auf Finanzierung durch den peruanischen Staat habe. Unsere Hoffnung auf ein baldiges Großprojekt waren damit zerstört. Uns bleibt die Genugtuung, dass wir keine Spendengelder für ein Projekt verwendet haben, das auch vom peruanischen Staat umgesetzt werden kann.
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Peruanische Regierung ändert Rahmenparameter…
und welche Auswirkung dies auf unsere Projekte hat.

Doch wie kam es zu der überraschenden Entwicklung? Damian Raiser, früher selbst einer der „Freiwilligen“ in Chachapoyas und heute Journalist schreibt uns dazu:

>> Peruanische Kommunen und Regionen haben mehr Geld zur Verfügung als je zuvor. Gleichzeitig werden sie schärfer kontrolliert und sind gezwungen, vor „kosmetischem“ wie der Umgestaltung des Rathauses oder Dorfplatzes zunächst für wichtige Infrastruktur wie Wasser, Strom und Straßen zu sorgen. Anliegen der Bewohner werden in Prioritätenlisten geführt und der Bürgermeister muss vor allen Gemeindemitgliedern öffentlich Rechenschaft ablegen. Daneben gibt es spezielle staatliche Programme, die gezielt Wasserprojekte in abgelegenen Gegenden finanzieren. Auch ist die Arbeit vielerorts professioneller geworden: So gibt es beispielsweise trotz aller Probleme in den Regionalregierungen auch Leute, die wissen, „wie man Geld richtig ausgibt“. Dadurch können Ortschaften besser einschätzen, welche Chancen auf Umsetzung ihre Projekte haben – während Organisationen wie beispielsweise wir nicht vorab versprechen können: „mach dies und Dein Projekt kommt auf jeden Fall durch“.

Ein schlauer Bürgermeister wird ein Wasserprojekt deshalb vermutlich sowohl bei einer staatlichen Stelle (Provinz oder Region) einreichen – und parallel bei der Alianza. Für den heute wesentlich unwahrscheinlicher gewordenen Fall, dass die zuständige staatliche Stelle die Finanzierung nicht übernimmt, wäre die Alianza in diesem Fall der „Rettungsanker“. Sollten beide zusagen, würde er sich aber höchstwahrscheinlich für die staatliche Finanzierung entscheiden.

Deshalb müssen wir uns als Verein Gedanken über ihre künftige Ausrichtung machen. Zwar wird es auch weiter notwendige Infrastrukturprojekte (z.B. Straßen, Wasserleitungen, Abwasser, Strom) geben, aber eben nicht mehr so viele in der Größenordnung der Alianza. Das bedeutet, man muss sich möglicherweise inhaltlich umorientieren. Oder aber mit staatlichen Stellen zusammenarbeiten. So gibt es Projekte, die beispielsweise ein Distrikt nicht alleine stemmen kann, an denen man sich beteiligen könnte. Das würde aber neue Herausforderungen mit sich bringen: Bei solchen Kooperationen wird wesentlich schärfer kontrolliert, zudem sind sie nicht ganz einfach mit den Entscheidungsstrukturen der Alianza zusammen zu bringen.

Das alles ist übrigens keine schlechte Nachricht: Es bedeutet viel mehr, dass die von der Alianza schon immer vertretene „Hilfe zur Selbsthilfe“ funktioniert – und zwar nicht überall, aber vielerorts der peruanische Staat und Dorfgemeinschaften selbst für sich sorgen können. Zu Ende ist die Arbeit damit noch nicht: Vermögen und Einkommen sind in Peru noch immer sehr ungleich verteilt. Die Alianza kann durch Austausch und Bildung (Stipendien, Freiwilligendienste) mithelfen, dass es in Amazonas in Zukunft noch mehr gut ausgebildete Menschen mit sozialem Bewusstsein gibt. Dabei wäre es bestimmt eine Bereicherung, wenn das in Dunningen, Seedorf und Lackendorf vorhandene Fachwissen über die Gründung und Führung kleinerer und mittlerer Betriebe, über umweltfreundliche Energieversorgung und andere Technologien und, ganz wichtig, über moderne Landwirtschaft genutzt würde, das in der Region Amazonas heute mehr denn je gebraucht wird. <<

Unser Bestreben ist es nur, so effektiv wie möglich Spenden und Mitgliedsbeiträge für Projekte einzusetzen. Für das Wasserprojekt war der Aufwand in der Vorbereitung zwar vergeblich, die Tatsache aber, dass wir kein Projekt umgesetzt haben, das auch vom Staat in absehbarer Zeit umgesetzt werden hätte können, ist für uns beruhigend.

 

Zusammenfassung unserer Aktivitäten:

„Eine-Welt-Camp“ (26.-30.08.2012) im Rahmen des Kinder- und Ferienprogramms Dunningen

Im Sommer haben wir erstmals gemeinsam mit dem Ibichhof-Team und der Kirchengemeinde Dunningen ein „Eine-Welt-Camp“ veranstaltet. Mit ca. 25 Jugendlichen für 5 Tage auf dem Ibichhof: Was sich nach Stress anhört, war Spaß und entwickelte sich zu einem interessanten Miteinander, in dem Teilnehmer und „Teamer“ auf ihre Kosten kamen. Organisiert wurde das „Eine-Welt-Camp“ von Marianne Kammerer. Sie war es auch, die zahlreiche qualifizierte Teamer verpflichten konnte, die alles daran setzten, ein buntes und abwechslungsreiches, aber auch sehr lehrreiches Camp-Programm zusammenzustellen. So wurden afrikanische Trommeln und Holzsitze gebastelt, ein Wegkreuz errichtet, viel im Chor gesungen und Musik gemacht. Nicht zu vergessen: Die Ibichhof- und die Freiburg-Stadtrallye. Zweitere wurde als konsumkritischer Stationenlauf konzipiert: mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach und durch Freiburg. Dabei wurden Aufgaben gelöst – und Straßenmusik gemacht (Bild). Das Küchenteam um Felix Haas ließ keine Wünsche offen. Beim Nachtreffen Anfang November fiel die Bewertung von Teilnehmern und Teamern sehr positiv aus. Auf Grund des guten Verlaufs, der vielen positiven Erfahrungen und der großen Nachfrage sind Überlegungen im Gange, auch im kommenden Jahr dieses „Eine-Welt-Camp“ stattfinden zu lassen.

Neue Webseite wurde zum 16.11.2012 online gestellt

Die neue Webseite ist seit dem 16.11.12 „Online“ und wird weiter ergänzt. Unter www.alianza.de erfahren Sie aktuelle Themen und Hintergründe zur Partnerschaft. Ferner werden wir verstärkt Bilder einpflegen, damit Sie sich buchstäblich ein „besseres Bild“ von unseren Aktivitäten und Projekten machen können.

Benefizkalender „Peru 2013“ veröffentlicht

Der Verein Alianza e.V. hat für das Jahr 2013 einen Benefizkalender in einer exklusiven Auflage von 200 Stück herausgebracht und am Missionsbazar (17. und 18.11.2012) zum Preis von 12 € verkauft. Der Monatskalender zeigt 13 Landschaftsaufnahmen als Panoramabilder von Frank Friedrich. Da ein Großteil der Auflage bereits an die Firma Müller Hydraulik versprochen wurde konnten alle 200 Kalender verkauft werden. Ein kleiner Teil davon wurde verschenkt u.a. nach Chachapoyas. Der Gewinn dieser Aktion beläuft sich auf 645€.

Spendenkässle

Die Spendenkässle sind immer noch eine gute Einnahmequelle für die Unterstützung der Kinderspeisung in Huambo. Unsere Spendekässle sind aufgestellt in Dunningen beim Aktivmarkt Berger, Apotheke Haller, Bäckerei Keck, Bäckerei Müller, In Punkto Büro und Metzgerei Graf. In Seedorf beim Backkörble, Metzgerei Steinwandel und Metzgerei Stern-Fautz.

 

Unsere Kirchengemeinde wurde im Juni 2023 ausgezeichnet mit dem Siegel "Faire Gemeinde".

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