AGC – Projekte

Schwester EMILIA aus Santo Tomás schreibt uns in einer sehr aufregenden Zeit, in der der COVID-Virus auch in ihre Dorfgemeinschaften und in ihrem Schwesternhaus angekommen ist, einen Brief zur aktuellen Situation.

Liebe Freunde der ALIANZA: Ich möchte diesen Brief mit einem ganz bescheidenen DANKESCHÖN beginnen, das alles beinhaltet, was Sie für unsere Pfarrei in Santo Tomás getan haben!

Als die Pandemie ausbrach war meine größte Sorge, die Ernährung aller hungernden und unter extremer Armut leidenden Menschen unserer Gemeinde sicherzustellen. Dank der ALIANZA und der Diözese Rottenburg war ich sehr glücklich, die Bedürftigsten erreichen und versorgen zu können.

Es dauerte ein paar Monate, bis das Virus auch in unseren Dörfern ankam, aber als sie mir vom ersten Fall im Dorf San Salvador berichteten, haben wir alles in unserer Macht stehende getan, um den Erkrankten nach Chachapoyas zu bringen. Er verstarb leider kurz darauf dort im Krankenhaus.

Eine Woche später begannen die Schnelltests der gesamten Bevölkerung in Santo Tomás und die Fälle stiegen an. Am 14. August wurden zwei Schwestern unserer Hausgemeinschaft positiv getestet, die sich bei einer älteren Frau angesteckt haben, die zu uns kam und um Essen gebeten hat. An diesem Tag überschlugen sich die Ereignisse in Santo Tomás, aber es am eigenen Leib zu erleben, war schrecklich!

Eine Menge Arbeit stand mir bevor: Desinfektion, Waschen, Essen, ich konnte meine Mitschwestern nicht im Zimmer allein lassen. Aus Sorge konnte ich nicht schlafen. Ich war auch ratlos, doch zum Glück kam ein Arzt vorbei, um uns zu helfen. Meine Mitschwester Pury wurde ins Krankenhaus der Nachbardiözese Jaén gebracht und so wurde es für mich etwas erträglicher.

Ich dachte nur an die 59 Mitmenschen, die bei uns einen Covid-19 infiziert waren und die wegen Essen und Einkäufen ihr Haus verlassen müssen und von denen somit wieder eine potenzielle Ansteckungsgefahr aus ging. So habe ich noch einmal an die Tür der ALIANZA geklopft, um Nahrungsmittelhilfe für die COVID-erkrankten Mitmenschen zu erbitten. Dank dieser Initiative und der täglichen Aufklärungsarbeit, die wir über unseren Radiosender „Quillay“ verbreiten, ist es uns gelungen, die erkrankten Leute dazu zu bringen, zu Hause zu bleiben. Seither gab es nur noch 6 weitere COVID-Erkrankungen.

Zu sehen, wie Menschen mit COVID leiden, ist sehr schwer, ich hatte die Genugtuung, mich um meine Schwestern kümmern zu dürfen und anderen Erkrankten dank Ihrer Hilfe zu helfen.

In der Hauptstadt Chachapoyas gibt es keine freien Betten mehr und die Ärzte und Krankenschwestern Weiterlesen

Weitere Hilfe für Chachapoyas

Neben den Maßnahmen zur Unterstützung der armen Bevölkerung durch Lebensmittel, die in einer weiteren Phase von der Diözese Rottenburg-Stuttgart bereitgestellt wird, ist der „Rat der Alianza“ in Chachapoyas damit beschäftigt, die Herstellung von ca. 1000 Schutzmasken zu organisieren. Das Material… Weiterlesen

Padre Jan aus Cumba berichtet über die Corona-Pandemie in seinen Gemeinden

Cumba, 6. Juni 2020.

Im auferstandenen Christus und gegenwärtig in der Kirche, die wir alle bilden, sei unsere Quelle der Freude und Hoffnung.

Meine Gemeinde, die ich seit 30 Jahren betreue, liegt im nordwestlichen Teil des Departements Amazonas. Nur der Fluss Marañon trennt uns vom Nachbardepartement Cajamarca. Ich bin für zwei Distrikte zuständig, Cumba und Yamon. Am Ufer des Marañón habe ich mehrere Dörfer, die sich dem Anbau von Zitrusfrüchten gewidmet haben. Der höhergelegene Teil der Gemeinde, der einst als Urwaldrand galt, wurde von den Menschen abgeholzt, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft kamen, um ihre wirtschaftlichen Lebensbedingungen mit Viehzucht und kleinen Ernten von Bohnen, Kartoffeln, Olluco und anderen zu verbessern. Die Rodung hatte zur Folge, dass der Niederschlag geringer wurde, die Bodenerosion setzte ein und machte sie jetzt arm und dem unteren Teil fehlte jetzt Wasser. Für die obere Zone brachte sie Armut und löste eine massive Migration aus in Richtung Dschungel und junge Menschen an die Küste, in die Städte auf der Suche nach ihrem Leben.

Jetzt in der Zeit der Pandemie ist alles zum Stillstand gekommen. Wir kämpfen mit Armut und Hunger. Weiterlesen

PERU schlittert in eine Hungerkatastrophe!

Der peruanische Präsident Vizcarra hat vor etwa einer Woche den Ausnahmezustand und die Ausgangssperren über das ganze Land Peru bis 30. Juni verlängert. Noch immer steigende Infektionsraten zwangen ihn dazu. Was aus Sicht der Vermeidung der Pandemie sinnvoll ist wird aber für die Tagelöhner zum Überlebenskampf. Sie haben es schwer, sich das tägliche Essen leisten zu können.

Madre Kati, zuständig u.a. für die Kinderspeisung in Chachapoyas schreibt uns am 29.05. folgende Zeilen zur aktuellen Situation:

Es kommen inzwischen auch viele ältere Menschen zu mir, die in einem sehr erbärmlichen Zustand leben, viele von ihnen allein. Heute waren auch mehrere Familien mit Kindern da, die ihre Kinder nicht bei uns in der Kinderspeisung haben, Mütter, die keine Arbeit haben und mir erzählen, dass sie früher jobben konnten im Restaurant, spülen, kochen oder was man von ihnen verlangte, aber jetzt stellt sie niemand in der Corona-Zeit an. Angesichts dieser Umstände gebe ich ihnen etwas davon, was die ALIANZA mir gegeben habt, auch den Alten. Wenn die Alten nicht mehr gehen können, bringen wir es ihnen auch nach Hause. Weiterlesen

Dankschreiben von Bischof Emiliano, Lima

Bischof Emiliano schreibt uns aus der Quarantäne in Lima folgenden Brief:

Einen brüderlichen Gruß an Sie und jeden einzelnen der Freunde der ALIANZA Dunningen-Seedorf-Lackendorf – Chachapoyas.

Vor zwei Monaten war ich unter Ihnen um den 40. Jahrestag unserer ALIANZA zu feiern. Ich hatte eine Einladung zur Teilnahme an dieser Veranstaltung erhalten und als wir mit dem, lange vorab vorbereiteten Programm beginnen wollten, musste ich zusammen mit den anderen Freunden aus Chachapoyas, die sich in Deutschland aufhielten, aufgrund der sich überall ausbreitenden Pandemie, die auch die Absage der geplanten Feierlichkeiten erzwang, nach Peru zurückeilen.

Die Pandemie, die mich bis heute in der Stadt Lima festhält, hat Sie in Bewegung gesetzt um Hilfe für die Ärmsten der Armen, die in unserer Diözese Chachapoyas benötigt wird, zu organisieren. Weiterlesen

COVID 19 ist viel schwieriger, wenn man arm ist…

Ein Bericht von Victor Rubio, Leiter des Internats La Alianza -Chachapoyas, der mit seiner Frau Elvia noch im März bei uns zu Gast war.

„Ich bin Staatsangestellter, und als solcher und den Anweisungen der Regierung gehorchend war ich bereits mehr als drei Wochen in Quarantäne (ich habe im Homeoffice gearbeitet) und habe mich über soziale Netzwerke und das Fernsehen über die Geschehnisse in Peru und in der Welt informiert.

Für Fragen der Reaktivierung öffentlicher Einrichtungen nach der Pandemie musste ich am Freitag, den 22. und Samstag, den 23. Mai, eine Reise in einige Bezirke unternehmen (Leymebamba, Luya, Lamud, Rodriguez de Mendoza). Nach einer Stunde Fahrt konnte ich bereits den Unterschied erkennen und die Not der armen Bevölkerung wahrnehmen. Weiterlesen

Aktuelle Nachricht aus Peru:
Ausnahmezustand bis 30. Juni verlängert!

Wir sind alle fassungslos! Der peruanische Präsident hat soeben verkündet (22.05.2020, 14 Uhr Ortszeit), dass der Ausnahmezustand bis zum 30. Juni verlängert wird! Wir sind entsetzt und wissen jetzt, dass unsere Hilfe für die Ärmsten der Armen weiter gehen muss!

Unsere Kirchengemeinde wurde im Juni 2023 ausgezeichnet mit dem Siegel "Faire Gemeinde".

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